Vortrag von Seiner Heiligkeit Drikung Kyabgön Tinley Lhundup am 20. Juni 2020 in Taipeh, Taiwan –
Meditation bedeutet, sich vollständig auf ein ausgewähltes Objekt zu konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden. Wie konzentrieren wir uns? Wenn man beispielsweise eine Blume betrachtet, sollte man sich vollständig auf die Blume konzentrieren, ohne sich ablenken zu lassen. Wenn man diese Blume jedoch als Rose erkennt, ist dies ein konzeptueller Gedanke, da man nach deren Aussehen greift. Wenn man denkt, dass diese Rose gelb ist und grüne Blätter hat, führt dies zu einer Zunahme der konzeptuellen Gedanken. Dies ist dann keine Meditation. In den Schriften heißt es: „Konzeptuelle Gedanken sind große Unwissenheit, durch die man in den Ozean des Samsara fällt.“
Wenn wir von Meditation sprechen, verwenden chinesische Meditierende das Wort „Chan“ (auf Japanisch „Zen“), ein Wort, das aus zwei Teilen besteht. Der erste Teil ist „shi“, aber der zweite Teil „dan“ bedeutet „einzig“, was eine einspitzige mentale Konzentration meint. Eine einspitzige mentale Konzentration besteht darin, sich auf ein einzelnes Objekt zu konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden. Dies wird „Meditation“ genannt.
Der große vietnamesische Meister Thich Nhat Hanh sagt: „Menschen können meditieren, während sie Geschirr spülen.“ Es bedeutet, sich nur auf Spülen zu konzentrieren, ohne an etwas anderes zu denken. Darüber hinaus wird man beim Kehren gebeten, sich nur auf das Kehren zu konzentrieren, ohne von anderen Gedanken getrieben zu werden. Wenn man beim Kehren andere Gedanken hat, sind es „konzeptuelle Gedanken“. Es ist mentale Ablenkung, keine Meditation und die Ursache für das Wandern durch Samsara.
Es gibt drei Aspekte der täglichen Praxis, die von Drikung Kyobpa Jigten Sumgön durchgeführt wurden. Unter ihnen ist eine, die als „Alles mit der Linken tun“ bekannt ist. Diese Praxis lehrt, dass wir nicht vergessen sollten, alles zuerst mit links zu tun, egal ob wir sitzen, gehen, schlafen oder essen, trinken und Kleidung tragen: wir sollten mit der linken Hand oder dem linken Bein beginnen. [Im Wesentlichen] ist dies die Praxis, die uns hilft, kontinuierlich einen Strom von Achtsamkeit aufrechtzuerhalten. Es ist die Praxis des unabgelenkten Geistes – man muss seinen Geisteszustand kontinuierlich überprüfen, wenn man seine täglichen Aktivitäten durchführt. Man begleitet den eigenen Bewusstseinszustand ununterbrochen mit Achtsamkeit.
Im ‚Leitfaden für die Lebensweise eines Bodhisattvas‘ [von Shantideva] heißt es: „Ohne die Praxis, den Geist zu bewachen, was nützen da viele andere Praktiken?“ Die wichtigste Praxis besteht also darin, den eigenen Geist zu bewachen. Diese Praxis fordert uns auf, achtsam zu sein und immer wieder mit Achtsamkeit über den eigenen Bewusstseinszustand zu wachen. Man muss sein Bewusstsein in jedem Moment prüfen. Dies wird enorm helfen, die Kraft der Meditation zu stärken. Man wird in der Lage sein, sich im täglichen Leben zu jeder Zeit vollständig auf das gewählte Objekt zu konzentrieren.
Von vielen unserer Brüder und Schwestern werde ich häufig gefragt, wie man in dieser unruhigen und geschäftigen Welt meditieren soll. Die Antwort ist das vorher schon gesagte.
Lassen Sie mich versuchen, es klarer zu machen. Früher gab es einen großartigen Meditierenden, der lehrte, wie man sich völlig konzentriert, während man auf einem Pferd reitet. Er lehrte: „Schau Dir diesen Felsbrocken [weit dort drüben] an. Stelle nun sicher, dass Du Dich nur auf das ausgewählte Objekt – den Felsbrocken – konzentrierst.“ Dort angekommen, wies er erneut an: „Jetzt sieh Dir den Haufen an Dornen [dort drüben] an und stelle sicher, dass Du mit ausschließlicher Konzentration auf das gewählte Objekt, die Dornen, dorthin gelangst.“ Auf diese Weise lehrte man damals „ruhiges Verweilen“.
Wenn man heutzutage innerlich meditieren möchte, während man durch die Stadt geht, würde ich empfehlen, eine Verkehrsampel als Gegenstand der Meditationspraxis zu wählen. Wir sollten sicherstellen, dass wir mit einsgerichteter Konzentration auf das gewählte Objekt dorthin gelangen, ohne einen zweiten Gedanken zu haben. Nachdem wir dort angekommen sind, gehen wir mit einsgerichteter Konzentration auf das nächste ausgewählte Objekt, eine [andere] Verkehrsampel, weiter. Es ist gut, wenn wir mit voller Konzentration auf ein gewähltes Objekt weitergehen können, ohne abgelenkt zu werden. Diese Art der Meditation nennt man „Meditation des ruhigen Verweilens“. Sie hilft uns enorm, konzeptuelle Gedanken zu befrieden.
Heutzutage ist die Praxis des „Vipassana“, bei der man sich das Ein- und Ausatmen konzentriert, überall auf der Welt sehr beliebt. „Vipassana“ ist nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch auf internationaler Ebene bekannt. Selbst in Gefängnissen ist es beliebt. Es gibt eine Fülle von Störungen und Konflikten in dieser modernen Welt. Die Vipassana-Praxis spielt z.B. eine wichtige Rolle, um Menschen mit Depressionen zu helfen. In Kalifornien (USA), wo 20% der Bevölkerung an Depressionen leiden, gibt es ein spezielles Institut für emotionales Wohlbefinden, das von der Regierung gegründet wurde. Jedes Jahr geben sie eine Million Dollar für die Förderung geistiger Gesundheit aus.
Ich hatte die Gelegenheit, auf der 15. Weltgesundheitskonferenz (organisiert von diesem Institut) im Namen des Buddhismus über emotionales Wohlbefinden zu sprechen. Dort waren viele renommierte Psychologen sowie Patienten und ihre Familien anwesend.
Der indische Meister Goenka erlernte die Technik der Vipassana-Meditation in Burma und hat sie auf der ganzen Welt verbreitet. Diese Form der Vipassana-Meditation wird als Meditationspraxis aus Burma anerkannt. Sie entstammt also dem [in traditionellen tibetischen Texten] sogenannten „Kleinen Fahrzeug“. Das „Kleine Fahrzeug“ als Lehrsystem wurde [so wie es unsere Texte auffassen] nicht fortgesetzt, aber es gibt Meditationspraktiken, die fortgeführt wurden.
In der vom Buddha gelehrten Meditationspraxis des „Ein- und Ausatmens“ gibt es die vier Grundlagen der Achtsamkeit. Wenn man die Praxis und Meditation über die Unreinheit des Körpers übt, wird dieser Körper im Wesentlichen als unrein angesehen und durch Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und das Fehlen eines Selbst gekennzeichnet. In diesem Zusammenhang praktizieren man nicht „ruhiges Verweilen“, sondern meditiert über die Bedeutung eines Textes, der auf einer Schriftquelle basiert. Der Buddha selbst lehrte nicht nur ein Fahrzeug. Daher muss die Vipassana-Meditation nicht unbedingt mit Bezug auf das System des sogenannten „Kleinen Fahrzeugs“ erklärt werden. Gleichzeitig besteht eigentlich keine Notwendigkeit, nach Lehrsystemen zu unterscheiden, wenn es um die Erklärung der Bedeutung von Meditation geht.
Die Meditationspraxis, die sich auf das „Ein- und Ausatmen“ bezieht, ist bereits in den „Gesammelten Worten Buddhas“, dem Kangyur, enthalten. Aber die Menschen studieren den Kangyur nicht und setzen ihn nicht in ihre tägliche Praxis um. Was die Menschen tun, ist, den Kangyur wunderschön auf ihrem Schrein zu zeigen. Daher kennen und verstehen sie dieses Thema nicht.
Unser größter Fehler ist, die Worte des Buddha nicht vollständig zu studieren. Stattdessen berühren wir respektvoll die Kommentare – die Abhandlungen, die von den Nachfolgern Buddhas geschrieben wurden – mit unserem Scheitel, um unserem eigenen Lehrsystem zu dienen. Wir betrachten die Kommentare sogar als höher als die Worte des Buddha! Darüber hinaus ignorieren wir die Worte des Buddha, indem wir arrogant die besondere Stellung der eigenen Schule nachweisen. Dies geschieht in der Tat nur aus Gründen des eigenen Interesses. In der heutigen Zeit sollte sich niemand auf einen solchen Ansatz stützen.
Die Darstellung der Praxis, wie man sich auf das „Ein- und Ausatmen“ konzentriert, gibt es nicht nur in der Theravada-Schule, sondern immer wieder auch im Kangyur. Im Vinayavastu heißt es beispielsweise: „Als der Bhagavan etwa 29 Jahre alt war, konnte er sich an den Sinnesobjekten nicht weiter erfreuen. Er war so tief bewegt, als er einen Alten, einen Kranken und einen Sterbenden sah, dass er um Mitternacht in den Wald zog. Im Wald lebte er sechs Jahre lang unter sehr großen Härten, aber dies half ihm nicht, seinen inneren spirituellen Durst zu stillen. Also entschied er sich stattdessen, ruhig die Meditation des Ein- und Ausatmens zu praktizieren. Danach beschloss er, allmählich wieder Nahrung wie gekochten Reis zu sich zu nehmen.“
Des Weiteren heißt es an anderer Stelle im Vinaya: „Danach meditierte der Bhagavan drei Monate lang achtsam über das Ein- und Ausatmen. Als seine Mönche später einen Platz für ihn arrangierten, auf dem er unterrichten könne, sprach der Buddha sie an und sagte: „Ihr Mönche! Wenn Tirthikas und andere wandernde Bettler euch nach meinem Verhalten in diesen drei Monaten fragen, so sagt ihnen: ‚Gautama hat in diesen drei Monaten eine achtsame Meditation über das Ein- und Ausatmen durchgeführt.‘ Der Grund dafür ist, dass ich achtsam und mit klarem Gewahrsein beim Ein- und Ausatmen verweilt habe. Ich konzentrierte mich achtsam auf das Einatmen mit einem klaren, achtsamen Gewahrsein, durch das ich das Einatmungsgewahrsein klar erkennen konnte, wie es ist. Ich konzentrierte mich achtsam auf das Ausatmen mit einem klaren, achtsamen Gewahrsein, durch das ich das Ausatmungsgewahrsein klar erkennen konnte, wie es ist.“
Nachdem der Buddha selbst nach sechsjähriger extremer Askese keine Ergebnisse erzielt hatte, entdeckte er die Praxis, sich achtsam auf das „Ein- und Ausatmen“ zu konzentrieren, was enorm dazu beiträgt, die geistige Ablenkung zu beseitigen. Zu diesem Thema gibt es sowohl eine kurze Darstellung im Kangyur als auch eine erweiterte Darstellung im Sutra des Ein- und Ausatmens (Anapanasmrti Sutra), das vom Buddha in Shravasti unterrichtet wurde und in anderen Sprachen verfügbar ist, jedoch nicht in Tibetisch. Deshalb habe ich das Sutra übersetzt und bearbeitet. Einigen Interessierten habe ich Erklärung dazu gegeben.
Die Meditationspraxis der achtsamen Konzentration auf das „Ein- und Ausatmen“ ist eine außergewöhnliche und unübertreffliche Methode, um konzeptuelle Gedanken mit dem Seil des Windes (Prana) festzubinden ‑ eine Methode, die aus großem Mitgefühl vom Buddha für alle interessierten Schüler gütig dargeboten und angeleitet wurde.
Diejenigen, die ein Retreat von drei Jahren, drei Monaten und drei Tagen praktizieren, sollten nun genau aufpassen. Der Hauptzweck eines solchen Zeitplans besteht darin, dass eine erwachsene Person mit einem gesunden Körper und Geist in einem Zeitraum von 24 Stunden 21600 gewöhnliche Lebenswinde bewegt. Innerhalb der gleichen Zeit bewegen sich 675 Weisheitswinde auf natürliche Weise. Auf dieser Grundlage wurde der Zeitplan von drei Jahren, drei Monaten und drei Tagen entworfen.
Wenn eine Person ungefähr 100 Jahre lebt, verwandeln sich einige der gewöhnlichen Lebenswinde in Weisheitswinde. Grob gerechnet und addiert, erlebt eine Person ungefähr drei Jahre, zweieinhalb Monate Weisheitswinde. Aus diesem Grund wird das Retreat als Drei-Jahres-drei-Monats-drei-Tage-Retreat bezeichnet. Was man in diesen drei Jahren innerlich benötigt, um während dieser drei Jahre zu praktizieren, ist einfach, sich nicht für einen Augenblick von konzeptuellen Gedanken ablenken zu lassen, was eine äußerst schwierige Übung ist.
Selbst in der Autobiographie des Erhabenen Jigten Sumgön heißt es: „Ich habe sieben Jahre lang im Retreat praktiziert. Fünf Jahre lang habe ich nicht verstanden, wie Meditation funktioniert, erst in den letzten zwei Jahren konnte ich die geistigen Ablenkungen auflösen.“ Wenn man also einige Jahre achtsam meditiert, kann man seine negativen geistigen Zustände reinigen. Durch die Kraft der Reinigung seiner negativen geistigen Zustände, kommt man in die Lage, das vollständige und reine Land des Buddha zu erreichen und alle anderen Wesen dorthin zu führen.“ So heißt es in dem Sutra „Verweilstätte des Manjushri“:
Der Geist wird von konzeptuellen Gedanken bewegt.
Wenn es keine konzeptuellen Gedanken gibt, ist das Nirvana.
Jemanden, der das auf natürliche Weise erkennt,
Kennt man als „Besitzer ursprünglicher Weisheit.“
Während unseres Retreats von drei Jahren, drei Monaten und drei Tagen wird uns häufig gesagt, wir sollten uns nicht ablenken lassen, aber wir besitzen nicht die oben erwähnte Methode, die uns hilft, konzeptuelle Gedanken mit dem Seil des Windes bzw. des Prana festzubinden. Stattdessen machen wir uns Sorgen, dass wir die Anzahl der Ansammlungen und Reinigungen nicht vervollständigen können. Es scheint, dass das Drei-Jahres-Monate-Tage-Retreat damit zugebracht wird, Ansammlungen und Reinigungen zu zählen, die nur durch Körper und Sprache [aber nicht durch Geist] gemacht werden. Deshalb müssen wir nach innen schauen, um zu sehen, ob wir unsere gewöhnlichen Lebenswinde in Weisheitswinde verwandeln können oder nicht.
Wenn man beispielsweise ein reines Objekt [des Geistes] verwendet, muss man prüfen, ob man sich 5 oder 10 oder 15 Minuten lang auf das ausgewählte reine Objekt konzentrieren kann oder nicht. Andernfalls wird der Hauptzweck des Drei-Jahres-Monate-Tage-Retreats zunichte gemacht, weil der Geist vollkommen zerstreut ist, obwohl man fleißig tugendhafte Handlungen mit Körper und Sprache ausführt. Deshalb soll man nicht abgelenkt sein, was wirklich das Wichtigste ist.
Drikung Kyobpa Jigten Sumgön sagte:
Ohne zu wissen, wie man seinen Geist jederzeit auf Achtsamkeit ruhen lassen kann, ist es nutzlos, Aktivitäten nur durch Körper und Sprache auszuführen.
[Für diesen Fall] wählen wir normalerweise einen Kieselstein, einen Stock oder ein Bild des Buddha usw. als Gegenstand einer Meditation des ruhigen Verweilens. Man muss sich auf das ausgewählte Objekt, die unbewegte Form, konzentrieren, ohne sich ablenken zu lassen. Aufgrund stärkster geistiger Ablenkungen und Errregung in dieser Zeit des Niederganges scheint es jedoch schwierig zu sein, sich achtsam auf ein einzelnes Objekt zu konzentrieren, selbst nachdem das Gegenmittel gegen die geistige Zerstreuung angewendet wurde. Aber hier steht die Methode der achtsamen Konzentration auf das „Ein- und Ausatmen“, wie sie vom Buddha gelehrt wurde, in direktem Zusammenhang mit der eigenen Lebenskraft, den Lebenswinden. Wo immer man hingeht, der Atem folgt einem bis zum letzten Atemzug.
Daher ist Meditation während des ganzen Lebens von entscheidender Bedeutung. In den Lehren der großen burmesischen Meister heißt es:
„Während man einatmet, hebt sich die Bauchdecke und während man ausatmet, senkt sich die Bauchdecke.“
Diese Herangehensweise scheint außerordentlich nützlich zu sein, um konzeptuelle Gedanken zu reduzieren. Es wird [in unserer Tradition] gesagt: „Das Objekt der Meditation sollte gering sein.“ Die Bedeutung einer solchen Kernanweisung ist auch auf diese Meditationspraxis [des „Ein- und Ausatmens“] anwendbar.
In den Kernanweisungen des Ganges Mahamudra sagt Tilopa, der eine Verkörperung von Vajradhara ist:
„Eine Person von geringerer Intelligenz, die nicht (in der Wirklichkeit) verweilen kann, möge sich auf die essenziellen Aspekte der Winde konzentrieren, aber täuschende innewohnende Gewahrsamkeit aufgeben. Durch die vielen Arten und Weisen, den Geist zu betrachten und zu fokussieren, übt man, bis man im Zustand der innewohnenden Gewahrsamkeit verweilen kann.“
Wenn man sich nun praktisch auf das „Ein- und Ausatmen“ konzentriert, wird in diesem Prozess das konzeptuelle Denken durch das Seil des Windes festgebunden. Wenn man also seinen Geist in den natürlichen Zustand versetzt, ohne abgelenkt zu werden, wird man fähig, die letztendliche Wahrheit zu verwirklichen und wird dann zweifellos als „Yogi“ weithin bekannt werden.
Viele Wissenschaftler haben eine Fülle von Forschungen zur Meditation durchgeführt. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich eine Reihe von Ausführungen über den Nutzen der Meditation gesehen, zum Beispiel in Bezug auf die Heilung von Krankheiten, einen gesunden Geist und so weiter.
In Informationen über Meditationspraktiken, die in den BBC News hervorgehoben wurden, heißt es beispielsweise, dass während der Meditation ein außergewöhnlicher Stoff oder eine Substanz im menschlichen Gehirn produziert wird. Wenn sich die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns im Alter verschlechtert, so kann der Abbau durch diesen Stoff oder diese Substanz ausgeglichen werden. Darüber hinaus wird gesagt, dass die Meditationspraxis auch eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Kräfte spielt, die Krankheiten vorbeugen.
Deshalb wurde jedem geraten, Meditation zu praktizieren, um einen gesunden Körper und Geist zu fördern. Es gibt hier noch viel mehr zu erklären, aber ich möchte mit einem kurzen Gebet schließen:
Der Vers des abschließenden Gebets von Kyobpa Jigten Sumgön sagt:
Das Entstehen der drei Geistesgifte,
ist wie ein Schwert, das Wasser durchschneidet.
Wenn der Knoten des Geistes gelöst ist,
möge ich im Zustand der Lichtheit ruhen.
Englische Übersetzung (download): Meditation and its Methods
Hrsg. Von Dr. Hun Lye
Übersetzung ins Englische von Konchok Tsetan Jora
Deutsche Übersetzung: Rolf Blume, Christian Licht