Ansprach von S.H. zum neuen tibetischen Jahr
Tashi Delek an alle zum tibetischen Jahr des Holzdrachen!
In diesem neuen Jahr bete ich dafür und wünsche Ihnen allen, dass sie körperlich und geistig gesund sein mögen.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um ein paar Dinge über geistige Gesundheit zu sagen. Wir sind uns alle bewusst, dass große Fortschritte im Bereich der materiellen Entwicklung, vor allem in Bezug auf die Wirtschaft, stattgefunden haben. Auf der anderen Seite sind wir aber immer noch mit einer Reihe von Problemen der geistigen Gesundheit konfrontiert. Vor allem in hochentwickelten Ländern gibt es viele Selbstmordfälle, auch unter Studenten. Daher ist es ein Gebot der Stunde, den Geist in einem entspannten Zustand zu halten, den wir Meditation nennen und der uns hilft, die verschiedenen Formen des konzeptionellen Denkens zu reduzieren. Es gab bisher in der Gesellschaft keine solchen Traditionen, die weithin praktiziert wurden. Aber der Buddha lehrte sie viele Male im ‚Kangyur‘ (tib. für die ‚Worte des Buddha‘).
Im ersten Band der Grundlagen der Verhaltensethik der Ordinierten (skr. Vinyavastu) heißt es: „Als Buddha noch ein 29-jähriger Bodhisattva war, haftete er nicht mehr sinnlichen Dingen an, sondern erlebte einen tiefen Kummer, als er einen alten und einen kranken Mann sowie einen toten Körper sah. Nachdem er sechs Jahre lang Enthaltsamkeit praktiziert hatte, erkannte der Buddha, dass extreme Askese keine Ergebnisse bringt. Deshalb praktizierte er in aller Ruhe die Atemmeditation.“ Um den Geist zu schulen, praktizierte der Buddha mit unabgelenktem Geist die Atemmeditation, die heute als Vipassana-Meditation verbreitet ist. Wir sprechen von den vier Grundlagen der Achtsamkeit: der Achtsamkeit auf den Körper usw. Diese Meditationspraxis war zu Buddhas Zeiten weithin bekannt.
Als der Buddhismus später (ca. 12. Jh.) in Indien fast verschwand, begann er sich in Burma zu verbreiten. Der Meister Goenka (1924-2013) begann in Burma mit dieser Meditationspraxis und brachte sie um 1960 nach Indien. Seitdem ist sie in der ganzen Welt bekannt geworden. Die Atemmeditation wird von allen Religionen praktiziert, einschließlich der muslimischen Gemeinschaft. Ihr Fundament wurde von Buddha gelegt.
Wenn wir z.B. unruhig sind und nicht gut schlafen können, müssen wir uns einfach auf die Atmung konzentrieren, um unseren Geist nicht abzulenken. Wenn der Atem einströmt, konzentrieren Sie sich achtsam auf die Einatmung und wenn er ausströmt, konzentrieren Sie sich achtsam auf die Ausatmung. Ich empfehle Ihnen jedoch, diese Übung mindestens zehnmal zu wiederholen. Als Ergebnis wird sich Ihr Geist entspannen und Sie werden allmählich einen guten Schlaf bekommen. Kurz gesagt, Sie alle sollten gleich mit der Atemmeditation als Meditationspraxis beginnen. Sie wird Ihnen definitiv helfen, Ihren Geist in dieser hektischen Welt zu beruhigen.
Mögen Sie alle ein langes und gesundes Leben führen!
Ins Englische übersetzt von Dr. Konchok Tsetan (Jora)
Einweihung des Grundstücks für die Drikung Kunzang Naktsel Gompa im westlichen North Carolina
Seine Heiligkeit weihte am Freitag, den 2. Februar 2024, das Land für die Drikung Kunzang Naktsel Gompa (DKNG) in Green Mountain, North Carolina. Die DKNG ist ein gemeinsames Projekt von Drikung Kagyu Foundation USA (in der Seine Heiligkeit der Präsident des Vorstands ist) und Urban Dharma North Carolina. Dorje Lopön Dr. Hun Lye wurde mit der Aufgabe betraut, dieses Waldkloster im Westen North Carolinas zu errichten.
DKNG wird ein Zuhause für Drikung Kagyü Mönche und Nonnen in den Vereinigten Staaten sein, die sich für die Einfachheit eines Lebens im Wald entscheiden, das auf den Lehren des Buddha und dem Beispiel der frühen Dhagpo Kagyu Meister wie Gampopa, Phagmodrupa und Kyobpa Jigten Sumgön basiert. DKNG wird auch für Nicht-Mönche zur Verfügung stehen, die dieses Leben der Spiritualität und Einfachheit für kürzere Zeiträume von Tagen, Wochen oder Monaten erfahren wollen.
Zusammenstellung und Übersetzung von Dorothée Söndgen
Bearbeitung von Rolf Blume