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Drikung Förderkreis Mahamaya e.V. – Unterstützung für Menschen und Umwelt in Ladakh

Jullay,

mein Name ist Susanne Mic und ich bin die 1. Vorsitzende des im Januar 2020 neu gegründeten Drikung Förderkreis Mahamaya e.V. in Regensburg. Momentan haben wir noch kein eigenes Zentrum hier in Regensburg, hoffen aber, dass sich auch dieser Wunsch einmal erfüllen lässt.

Wir unterstützen in erster Linie die Changpa Nomaden in Ladakh, Indien mit Geldspenden aus Vorträgen und Aktionen u.a. in Schulen hier vor Ort und informieren über die Aktivitäten von Seiner Heiligkeit Drikung Kyabgön Chetsang in seinem Amt als UN World Mountain Ambassador.

Gompa School in Schachukul

Gompa School in Shachukul

Mit den Lamas und Khenpos im Changthang/ Lalok Gebiet, der Shachukul Gonpa School, sowie mit Lama Konchok Gyaltsan von GoGreen GoOrganic arbeiten wir eng zusammen. Lama Stanzin Norboo Kopay ist der zuständige Mönch vor Ort. Dieser hat mich nun gebeten, ein paar Informationen und Worte an alle Zentren in Deutschland und Europa zu senden und macht in seinem Brief (siehe unten) eindringlich auf ein fehlendes Hostelsystem in ihrer Region aufmerksam. Es ist dringend notwendig geworden, ein sicheres und geführtes Mädchen Hostel für die Nomaden aus der Region Changthang in Leh zu bauen. Seine Heiligkeit hat bereits seinen Segen für dieses Vorhaben gegeben und die Anfänge sind gemacht.

Infos zu dem Bau des Hostels finden Sie unter:

https://www.mahamaya-ev.de/projekte/hostel/

Dazu kamen letztes Jahr schwere Übergriffe an der indisch-tibetischen Grenze in Ladakh, bei denen die Nomaden einen Teil ihrer Weidegebiete verloren. Zudem wird das Wasser in dieser Region auf 5000 Höhenmeter immer knapper, da die Gletscher im Himalaya aufgrund des Klimawandels abschmelzen mit Folgen wie Dürre und Flut.

S.H. Drikung Kyabgön Chetsang

S.H. Drikung Kyabgön Chetsang

Durch die Initiative von S.H. Drikung Kyabgön Chetsang und der in Ladakh aktiven Mönche und Klöster der Drikung Kagyü Linie, der Landbevölkerung sowie durch die von Seiner Heiligkeit gegründete Umweltorganisation GoGreen GoOrganic, konnten mittels Spenden schon viele Bäume gepflanzt werden, um der Verwüstung auf dem Changthang-Plateau entgegenzuwirken.

Wir möchten hiermit die Bitte um finanzielle Hilfe für den Bau des Changthang Nomadic Girls Mahamaya Hostel an alle Zentren und die Sangha senden, da es ein dringendes Anliegen der Mönche der Drikung Klöster in Ladakh ist, insbesondere des Klosters Shachukul.

Spenden bitte über unser Vereinskonto mit dem Verwendungszweck „Hostelbau“:
https://www.mahamaya-ev.de/spenden/

Alle Spender*innen werden (wenn gewünscht) namentlich in ein Buch in Ladakh eingetragen und in der Chronik des Projektes erwähnt.

Thuk jay che (herzlichen Dank)

Jullay und Tashi Delek
Susanne Mic (stellvertretend für alle Mitglieder von Mahamaya e.V. Regensburg)

mit Lama Stanzin Norboo Kopay (Mönch des Klosters Shachukul, Mitglied des Schulkomitees des Klosters Shachukul im Leitungsteam der Klosterschule, 2022 verantwortlicher Mönch für die Feierlichkeiten von GoGreen GoOrganic im indischen Changthang Gebiet mit dem Dorf Chushul, zum Weltumwelttag am 5. Juni 2022, Bauleiter des “Changthang Nomadic Girl Mahamaya Hostel” in Choglamsar Leh / Ladakh)

und Lama Konchok Gyaltsan (Sekretär von GoGreen GoOrganic) mit Lama Sonam Dawa (Headmaster der Shachukul Gardening Gonpa School) und Gyen Lama Jigmet mit den Lehrerinnen der Kloster Schule

Thuk Jay Che (herzlichen Dank)

Schüler beim Pflanzen der Bäume

Schüler beim Pflanzen der Bäume

unseren Wurzel-Gurus und Lehrern S.H. Dalai Lama, S.H. Drikung Kyabgön Chetsang, Seine Eminenz Garchen Rinpoche, Seine Eminenz Togden Rinpoche (Durbuk, Changthang), Drupon Tsering Rinpoche (Drikung Garchen Institut, München)

Khenpo Chöskyab (Leh), Khenpo Samten und Khenpo Lama Tashi (Kloster Tserkamo), großer Dank an alle mitbeteiligten Mönche, den Changpa Nomaden und der Landbevölkerung im Changthang Lalok und Kargyam Gebiet in Ladakh, sowie an die von Herzen gebildeten Schüler der Shachukul Gonpa School. Allen Baum-Spendern und Paten ♥

 

Möge ihr Leben lang und glücklich sein.

Weiter Infos und Bilder auf https://www.mahamaya-ev.de/


Hier nun der Brief von Lama Stanzin Norboo Kopay:

Ich, Lama Stanzin Norboo Kopay, Gründer von ECSOL (Education and Cultural Society of Lalok) und Präsident der Shachukul Gonpa School (Ausbildung junger Mönche in Drikung Kagyü Tradition), wende mich heute an Sie, um auf unser schwieriges Bildungssystem in unserer Region, Changthang Lalok, Ladakh, Nordindien, aufmerksam zu machen.

Unsere Organisation ECSOL möchte das Changthang Normadic Girls Mahamaya Hostel in Choglamasar Leh City für die Kinder der Changthang Nomaden bauen, da diese Region im Leh District eine der unterprivilegiertesten Siedlungsgebiete ist. Wie auch in anderen Gesellschaften, entwickeln sich und modernisieren sich die Menschen kontinuierlich in allen Bereichen, einschließlich der Bildung. Allerdings ist die heutige Zeit ein kritischer Wendepunkt für die künftigen Generationen. Es ist jetzt an der Zeit, dass jemand die Führung übernimmt, um das lange vernachlässigte Bildungssystem für unsere Kinder dieser Region neu zu gestalten.

Ich habe seit zwei Jahrzehnten beobachtet, dass das Bildungssystem im District Leh im Rahmen verschiedener Programme verbessert wurde, allerdings mit nur geringer Auswirkung auf unsere Region. Denn viele unserer Kinder, welche in die Stadt Leh übersiedelten, um die weiterführenden Schulen zu besuchen, wurden dort mit zahlreichen Problemen, als auch richtungslosen Studienangeboten konfrontiert. Schließlich entschieden sich sogar engagierte Studenten für einen gewöhnlichen Beruf. Dies ist der Grund, warum Familien, welche es schaffen könnten, ihre Kinder zur höheren Bildung in die Stadt Leh zu schicken, dies nicht mehr machen.

Die folgenden Szenarien beschreiben, wie unser Bildungssystem geschwächt wird und somit unsere Region kontinuierlich rückständig bleibt:

  1. Die gesellschaftliche Situation für diese Familien: Viele Familien leben in traditionellen Lebensverhältnissen, d.h. einfache Arbeit, minimale Bewässerung, nomadischer Lebensstil in unwegsamen Hochgebirgsbereichen. Diese Familien bekommen nicht die Chance, die erste Generation gebildeter Menschen hervorzubringen, da sich niemand für diese Region interessiert.
  2. Die wirtschaftliche Situation dieser Familien: Aufgrund der einfachen Lebensumstände reicht selten das Geld, um die Weiterbildung ihrer Kinder zu finanzieren. Die Armut der Familie zwingt die Kinder und Jugendliche oft die Schule auf mittlerem und höherem Bildungsniveau abzubrechen. Das bedeutet, dass diese Kinder widerwillig einen ähnlichen Beruf wie ihre Eltern wählen.
  3. Die gefährliche Situation für die Nomadenkinder : Eine Studie aus der Stadt Leh zeigt auf, dass die Verbrechen gegen die Mädchen hauptsächlich im ländlichen Ladakh stattfinden, wozu auch unserer Region gehört. Leider hat jedoch diese Region kein einziges Wohnheim für männliche als auch für weibliche Studenten. Unsere Mädchen werden ständig von Vermietern und Fachleuten (Von Offizieren bis hin zu den Fahrern) usw. belästigt und bedroht. Es gibt leider eine Reihe von Vergewaltigungsvorfällen.
  4. Das nicht vorhanden Wohnheimsystem: Es ist der Wunsch jeder Gesellschaft, das Kinder mit einer soliden Ausbildung und sicherem Bildungssystems und Infrastruktur (vom Gebäude bis hin zum Internet) in einer betreuten Umgebung (von der Unterkunft bis zur Arbeitskultur) aufwachsen. Um dies zu erreichen ist zu mindestens ein Wohnheimsystem eine Lösung, damit die Kinder in der Stadt eine sichere Unterkunft und Betreuung gehalten für eine gute Zukunft.
  5. Das Ungleichgewicht unserer Region: Gegenwärtig gibt es nur wenige Möglichkeiten, allen Ungleichgewichten in der Region entgegenzuwirken. Nach langen Debatten und Diskussionen in der ECSOL, haben wir uns entschieden, den Aufbau dieses Herbergssystem forciert anzugehen, um unsere junge Generation zu sichern, zu schützen und zu fördern.

Abschließend möchte ich sagen, dass wir (ESCOL-Team) trotz jahrzehntelanger Bemühungen immer noch in der Anfangsphase stecken, da wir leider sehr im finanziellen Rückstand sind. Unsere Vision ist es, ein zerfallenes System in ein einheitliches System zu wandeln für unsere künftige Gesellschaft. Wir sind nun im Besitz eines Grundstückes und haben u.a. Dank finanzieller Hilfe des Vereins Mahamaya Drikung Förderkreis e.V. aus Regensburg begonnen, den Grundstock für das Changthang Nomadic Girls Mahamaya Hostel zu setzen. Um das Hostel nach und nach aufzubauen und erweitern zu können, benötigen wir dringend noch Ihre finanzielle Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Lama Stanzen Norboo Kopay, Ladakh