Mongolei4

Neues spirituelles Leben auf historisch gesegnetem Grund

 Aufbau eines Drikung Kagyü Klosters in der Mongolei

In frühen Rundbriefen haben wir schon mehrmals über die Entwicklung des Tilopa Centers in der Mongolei berichtet. Neben Veranstaltungen, die das Drikung-Zentrum in Ulaanbaatar durchführt, gibt es einen Retreat-Platz außerhalb der Hauptstadt, der einen phantastischen Blick über die Landschaft bietet. Dort befinden sich kleine Retreat-Hütten, ein Tempel und die Möglichkeit für einen Lehrer dort zu wohnen.

Es entsteht nun ein neuer größerer Drikung Kagyü Platz in der Ost-Gobi, rund 500 km entfernt von Ulaan­baatar. An diesem mongolischen Sitz Seiner Heiligkeit, dem Drikung Kyabgön Chetsang sollen rund zehn Mönche leben, die zur Zeit ihre Ausbildung in Jangchub Ling, dem Kloster des Drikung Kagyü Institutes oder im Kagyü College in Dehra Dun, Indien erhalten. Es besteht die Option, dass die Ausbildung der mongolischen Mönche auch an dem neuen Platz fortgeführt wird, wenn ein qualifizierter Lehrer diese Aufgabe übernimmt.

Der Platz liegt auf dem Gelände des Khamaryn Klosters. Dieses Kloster war das Zentrum des sogenannten roten Buddhismus in der Mongolei (Nyingma, Kagyü, Sakya) und befindet sich am nördlichen Shambala-Platz Asiens. Nun werden auf diesem Gelände ein großer Stupa, ein Nonnentempel, ein Nyingma-Tempel, der Drikung Kagyü Tempel mit Wohnräumen, sowie drei weitere Tempel, die zum Khamaryn Kloster gehören werden, gebaut. Der Drikung Kagyü-Sitz ist unabhängig vom örtlichen Kloster, aber es gibt natürlich eine enge Zusammenarbeit. Die örtliche Gemeinschaft rund um den Platz wird mit eingebunden, da auch ein Teil der mongolischen Studenten in Dehra Dun von dort stammen.

Seine Heiligkeit hat Sponsoren gefunden und auch eigene Mittel bereitgestellt, um den ersten Teil des Projektes zu realisieren. Die Finanzierung ist derzeit nur für den Tempel und das Wohngebäude sichergestellt. Inventar, religiöse Ausstattung sowie Heiz- und Abwassersystem müssen noch geplant, besorgt und finanziert werden. Daher sind finanzielle und technische Hilfe dringend notwendig. Es ist allerdings im Einzelnen noch nicht genau abzuschätzen, wieviele zusätzliche Mittel gebraucht werden. Über eine Unterstützung, die die weitere Realisierung ermöglicht, wäre das Tilopa Center sehr glücklich, da es die Voraussetzungen schafft, dass sich der „tibetische“ Buddhismus in seiner ganzen Vielfalt wieder in der Mongolei etablieren kann.

Auch nach 80 Jahren der Unterdrückung des religiösen Lebens durch die Kommunisten ist die Verbundenheit der Bevölkerung zum Buddhismus weiterhin vorhanden. Jedoch werden gut ausgebildete Lamas benötigt, die die Lehren und Meditationen authentisch vermitteln können. Die Ausbildung der mongolischen Mönche in Dehra Dun ist diesbezüglich ein erster Schritt, dem der Bau des Klosters nun in konsequenter Weise folgt.

Spenden für das Projekt können auf unser Zentrumskonto unter dem Stichwort „Mongolei“ überweisen werden.

Christian Licht auf Grundlage
der Informationen von Jan Felgentreu