Mitgliederversammlung der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)

Am 17. und 18. Oktober 2020 fand die jährliche Mitgliederversammlung der Deutschen Buddhistischen Union – zum ersten Mal online – statt.

Nachdem die jährliche Mitgliederversammlung vom April zweimal verschoben werden musste, hatte das Organisationsteam lange gehofft, die Mitgliederversammlung zumindest teilweise im buddhistischen Zentrum Bodhichar­ya in Berlin stattfinden lassen zu können, aber dieser Plan musste schließlich aufgegeben werden und es fand eine virtuelle Versammlung statt. Anna Karolina Brychcy – seit 2018 eine der drei Delegierten der Einzelmitglieder – hat in den letzten Monaten zusammen mit Bettina Hilpert von der Geschäftsstelle sehr kompetent die Planung und die Moderation der virtuellen Mitgliederversammlung umgesetzt.

Es wurden der Haushaltsplan 2020, der Finanzbericht 2019 und die Finanzplanung 2020/2021 besprochen und der Vorstand entlastet. Ein wichtiger Punkt im Jahresbericht des Vorstandes war der Antrag auf Anerkennung der DBU als Religionsgemeinschaft in Form einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Nach langjährigen Vorbereitungen konnten alle angeforderten Unterlagen erstellt und eingereicht werden. Wir erwarten, dass der Antrag in absehbarer Zeit genehmigt und somit die DBU offiziell als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt wird.

Neben den Berichten des Vorstandes, des Rates und verschiedener Arbeitsgruppen fand die Neuwahl des Rates statt: Die Delegierten der Mitgliedsgemeinschaften und Einzelmitglieder wählten elf neue Rätinnen und Räte, die aus ihrer Mitte den neuen Vorstand bestimmten. Nils Clausen, der bisherige stellvertretende Vorsitzende, dankte den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern und die Versammlung schloss sich dem Dank mit einem großen „Zoom-Applaus“ an. Die elf neu ernannten Räte wählten am Samstagabend den neuen Vorstand. Der ausführliche Bericht des Vorstandes befindet sich auf den Web-Seiten der DBU: https://buddhismus-deutschland.de/

Ein Thema, das ausführlich besprochen wurde, war der Ethikkodex der DBU, in dem es u.a. um Fragen des angemessenen mitmenschlichen Umgangs in buddhistischen Gemeinschaften und zwischen SchülerInnen und Dharma­lehrerInnen sowie um Finanzen, Entscheidungsstrukturen, Formen des Lehrens und Lernens und vieles mehr geht. Ein Entwurf wurde von der Ethik-AG vorbereitet und im Vorfeld allen Mitgliedsgemeinschaften und Einzelmitgliedern der DBU mit der Bitte um Feedback zugeschickt. Eine daraus formulierte „Freiwillige Ethische Selbstverpflichtung der DBU“ wurde von der Mitgliederversammlung angenommen und ist nun offizielles Dokument der DBU.

Mit der Selbstverpflichtung wollen die Gemeinschaften ihre Bereitschaft zum Ausdruck bringen, Verantwortung für ihre Verhaltensweisen und Strukturen zu übernehmen und sensibel, aufmerksam, klug und fürsorglich mit diesen Themen umzugehen. Dabei soll die Selbstverpflichtung der DBU eine Hilfe sein. Die Mitgliedsgemeinschaften haben die Möglichkeit, die Verpflichtungen der DBU zu übernehmen oder sie den eigenen, unterschiedlichen Situationen anzupassen bzw. eigene Ethik-Richtlinien anzuwenden. Dies ist auch von der Größe der Gemeinschaften und ihrer Struktur abhängig. Einige Aspekte sind z.B. eher für größere Organisationen wichtig (Erstellung von Gremien, Ausbildung von MitarbeiterInnen/ AnsprechpartnerInnen). Für unser Zentrum haben wir daher eine gekürzte Fassung erstellt, die die wesentlichen Punkte enthält und die auch auf unseren Webseiten veröffentlicht wird. Sie kann ggf. weiter ausgearbeitet werden.

Eine weitere Diskussion stellte sich bei der Aufnahme neuer Mitgliedsgemeinschaften ein. Hier ging es auch um die Struktur und Entwicklung der DBU. Dies wurde in einem Anschreiben an die Mitgliedsgemeinschaften formuliert: „Im vergangenen Jahr hat die DBU […]  vielfach über eine neue Ausrichtung diskutiert. Zusätzlich sind auf der letzten Mitgliederversammlung neue Arbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen worden, die dieses Ziel ebenfalls verfolgen.“ Dabei geht es u.a. um die Fragen: Auf welchen Gebieten sollte sich die DBU in den nächsten Jahren besonders engagieren und öffentlich positionieren? Wie müssen wir unsere Strukturen an die Herausforderungen der Zukunft anpassen? Wie können wir die Erkenntnisse aus der Ethik-Diskussion in die Praxis umzusetzen? Wie gehen wir mit neuen buddhistischen Strömungen – z.B. dem säkularen Buddhismus – um? Diese Fragen sollen in AGs und auf zusätzlichen Treffen der Gemeinschaften weiter besprochen werden.

Der Antrag zur Anpassung des Verkaufspreises von Buddhismus Aktuell wurde mit überwiegender Mehrheit angenommen. Außerdem wurde Gabriela Frey zur Koordinatorin europäischer Angelegenheiten ernannt.

Mit den weiteren Berichten verschiedener AGs wurden die TeilnehmerInnen über die Entwicklung in den verschiedenen Bereichen informiert und zur Teilnahme an den Aufgaben eingeladen. Einige Aktivitäten der AGs werden auf den Webseiten der DBU vorgestellt.

Aus einem Bericht des Vorstandes der DBU, Internet-Artikeln
und Mitteilungen an die Gemeinschaften sowie eigenen Notizen,
zusammengestellt von Tändsin T. Karuna.