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Renovierung und Bauvorhaben der Drikung Gonpa und des Retreat-Zentrums

Einleitung

Die Drikung Gonpa in Almora geht noch auf die Zeit zurück, zu der Lama Anagarika Govinda das Grundstück oberhalb des Ortes besaß und auch dort lebte. Im Rundbrief 3/2003 haben wir ein Interview mit Ama Sönam Tschödrön veröffentlicht, das einen Einblick in die Geschichte dieses Platzes gibt. Im Rundbrief 3/2005 berichteten wir über die Entwicklungen im Retreat-Zentrum in Almora.

Nun bitten wir nachfolgend um die Unterstützung dieses Platzes, der für Praktizierende aus Ost und West die Möglichkeit bietet, längere Klausuren durchzuführen. Drubpön Dschampa Rigdsin kümmert sich um die Praktizierenden und betreut auch die Renovierungs- und Baumaßnahmen.


Geschichtliche Entwicklung und aktuelle Aktivitäten
Almora, Kasar Devi ist Sitz einer Gonpa und eines Retreat-Zentrums der Drikung Kagyü Tradition. Dieser Ort bietet mit seinen 1700 m ü.M. nicht nur eine phantastische Aussicht auf die Berge des Himalaya, sondern ist auch aus buddhistisch-historischer Sicht sehr interessant. Zuerst lebte auf dem großen Hügel oberhalb von Almora der bekannte Herausgeber von Übersetzungen tibetisch-buddhistischer Texte W.Y. Evans-Wentz. Dieser war der ursprüngliche Besitzer des großen Grundstücks (1936 erworben), übergab es aber später seinem deutschen Freund, Anagarika Govinda (Lama Govinda), selbst ein buddhistischer Praktizierender und Autor vieler buddhistischer Bücher. Lama Govinda wiederum vermachte das Land einem tibetischen Paar, Sönam Tschödrön und Kunsang Rigdsin, das ihm über viele Jahre hinweg mit praktischen Arbeiten zur Seite gestanden und ihm teilweise auch beim Verfassen seiner Bücher geholfen hatte. Heute lebt Ama (Mutter) Sönam Chödrön mit ihren zwei verheirateten Töchtern auf dem Anwesen.

Anagarika Govinda

Auf einem anderen Teil des Grundstücks wurde noch zu Lama Govindas Zeiten eine Gonpa errichtet. Diese dient auch heute noch für das Geben von Übertragungen und Unterweisungen sowie zur Durchführung von Ritualen und gemeinsamen Meditationsklausuren.

In der Nähe der Gonpa wurden später drei Gebäude errichtet, die für längere Retreats vorgesehen waren. Hier wurden bisher zwei Drei-Jahres-Retreats durchgeführt und ein weiteres läuft derzeit, in dem sich zehn westliche Praktizierende und sieben tibetische M önche befinden.

Auf der anderen Seite der Gonpa befindet sich ein einfacher Bau, der die Küche beinhaltet, in der für die Praktizierenden gekocht wird.


Seit dem Jahr 2000 ist Drubpön Dschamspa Rigdsin als Retreat-Meister für die Betreuung der Yogis und Yoginis verantwortlich. Diese Aufgabe wurde ihm von S.H. Drikung Kyabgön Tschetsang Rinpotsché übertragen.

 

1. Gonpa

 

Vor vier bis fünf Jahren wurde eine erste Renovierung wichtiger Teile der Gonpa von Drubpön Dschampa Rigdsin durchgeführt. Mit bescheidenen Mitteln konnte so der weitere Verfall gestoppt und die Nutzung verbessert werden.

 


 

Mittlerweile sind in der Gonpa einige Fenster durch starken Wind zerbrochen, das Dach muss repariert werden und weitere kleinere Reparaturarbeiten sind notwendig. Für die Materialien und die Arbeit sind ca. 1000 Euro zu veranschlagen.

 

2. Eingrenzung des Retreat-Geländes

 

Für ein geschlossenes Retreat ist es notwendig, dass keine fremden Personen das Gelände betreten oder dort hineinblicken können. Zudem ist es für die Praktizierenden von Vorteil, wenn möglichst wenig fremde oder wilde Tiere auf das Gelände kommen können. Bisher wurde dies nur an einigen Stellen provisorisch durch Wellblech erreicht. Langfristig wird eine Mauer gebaut werden müssen, die den notwendigen Schutz gewährleistet. Der Umfang des gesamten Retreat-Geländes, einschließlich des neu zu erschließenden Bereiches umfasst einige hundert Meter. Erste Schritte für den Bau wurden bereits unternommen, jedoch fehlen die finanziellen Mittel. Die Baukosten werden voraussichtlich bei 10.000 € liegen.

 

Karte des Retreat-Geländes

 

3. Neubau von 20 Retreat-Zimmern

 

Durch die Zunahme des Verkehrs auf der am Grundstück vorbeiführenden Straße werden die Retreat-Zimmer in dem der Straße zugewandten Gebäudeteil gemieden. Da in Zukunft damit zu rechnen ist, dass sich die Lärmbelastung durch die Straße vergrößern wird und auch die Aktivitäten auf dem angrenzenden Grundstück zunehmen werden, wäre der Bau von 20 Retreat-Zimmer hinter der Gonpa sinnvoll, um diesen vom Klima und der Lage her günstigen Platz auch weiterhin als Retreat-Zentrum nutzen zu können. Da das Gelände hinter der Gonpa absch üssig ist, wäre man vom Lärm abgeschirmt.

 


 

Die Retreat-Zimmer sollen einfach ausgeführt werden, wobei jedes Zimmer eigene sanitäre Einrichtungen (Toilette und Waschbecken) und eine kleine Küche haben sollte.
Derzeit müssen die Praktizierenden, die sich z.T. selbst versorgen, im Zimmer kochen. Die sanitären Einrichtungen werden von allen gemeinsam benutzt, wodurch man die Begegnung mit anderen nicht vermeiden kann. Daher wären die oben beschriebenen kleinen Wohneinheiten für ein Retreat vorteilhaft.

 

Inklusive der Erschließung des Geländes wird der Bau von 20 Retreat-Zimmern mit 80.000 € (4000 € pro Zimmer) veranschlagt.

 

4. Anschaffung eines gebrauchten Jeeps

 

Da das Grundstück abseits der Stadt auf einem Hügel liegt, ist der Transport von Baubedarf nur mit einem Jeep möglich. Für die Versorgung der Praktizierenden mit Lebensmitteln ist man auch auf ein Fahrzeug angewiesen. Es ist daher der Kauf eines Jeeps notwendig. Für einen neuen Jeep sind ca. 10.000 € zu veranschlagen. Ein gebrauchter Jeep, der allerdings keine so hohe Lebensdauer und Zuverlässigkeit besitzt, ist für ca. 5.000 € zu bekommen.

 

Übersicht der Vorhaben und Kosten

 

Nr Vorhaben Kosten
1 Renovierung der Gonpa 1.000 €
2 Schutzmauer um das Retreat-Gelände 10.000 €
3 20 Retreat-Zimmer mit kleiner Küche und Bad (à 4000 €) inkl. Erschließungskosten 80.000 €
4 Gebrauchter Jeep für Baumaterialtransport und Versorgung der Praktizierenden 5.000 €
Summe 96.000 €

 

Unterstützung der Gonpa und des Retreat-Zentrums

 

Der Nutzen, der mit der Durchführung eines längeren Retreats verbunden ist, ist sowohl für den Praktizierenden selbst als auch für alle anderen fühlenden Wesen auf lange Sicht hin enorm. Wenn man die Möglichkeiten hat, die Voraussetzungen für die Ausführung von Retreats zu erhalten oder zu schaffen, so ist dies eine wundervolle Aktivit ät, die allen zu Gute kommt.

 

Drubpön Dschampa Rigdsin ist in all seinen Projekten darauf bedacht, die Ausführung funktionell zu gestalten und die Mittel mit größter Sorgfalt einzusetzen. Er ist für jegliche Unterstützung dieses Projektes dankbar.

 

Falls Sie Fragen haben wenden Sie sich bitte an das Drikung-Zentrum in Aachen. Spenden können Sie auf das Zentrumskonto unter Angabe des Verwendungszwecks „Retreat-Zentrum Almora“ überweisen.

 

DRIKUNG SHERAB MIGCHED LING
Zentrum für tibetischen Buddhismus e.V.
Oppenhoffallee 23 – 52066 Aachen
Tel.: 0241/51 53 654 Fax: 0241/51 53 655

 

Bankverbindung: Drikung-Zentrum e.V. – Postbank Köln
BLZ 370 100 50 – Konto 470208501

Zusammenstellung von Christian Licht

Aus Rundbrief 2/2006