ordniertentreffen

Erstes Sangha-Treffen im Kloster Vien Giac – Hannover

von Thich Hanh Gioi

Vom 17. bis 18. April 2004 wurde in Hannover das erste Treffen der buddhistischen Ordinierten im deutschsprachigem Raum vom Kloster Vien Giac veranstaltet, das der Ehrwürdige Gründer-Abt des Klosters Vien Giac Thich Nhu Dien anlässlich des Besuchs von Agganyani und Genpo (DBU-Ratsmitglieder) vor einem Jahr im Kloster initiiert hatte. Zu dem zweitägigen Treffen kamen 26 Ordinierte aus vier unterschiedlichen Traditionen nach Hannover. Aus den Theravada-Traditionen kamen 6, aus der chinesischen Tradition 2, aus der vietnamesischen 10, und aus der tibetischen Tradition 8 Ordinierte.

Thich Nhu Dien eröffnete das erste traditionsübergreifende Treffen der Ordinierten mit einer Begrüßungsansprache, in der er die Notwendigkeit für ein solches Treffen betonte und den Ordinierten gute Diskussionen und einen angenehmen Aufenthalt wünschte. Darauf folgten die Rezitationen der verschiedenen buddhistischen Traditionen.

Der chronologischen Einführungs- und Verbreitungsgeschichte nach kam die Therevada-Tradition zuerst dran. Geführt von Bhante Punnaratana vom Buddhistischen Haus Berlin stimmten Sukhacitto und Ajahn Akicano aus dem Dhammapala-Kloster, Schweiz und Agganyani, ebenfalls vom Buddhistischen Haus Berlin, den Gebeten auf Pali ein. Danach folgte ein kurzes Gebet in der chinesischen Sprache, das von Sogen aus Hannover und Miao Shiang, Äbtissin des Fo Guang Shan Tempels aus Berlin geleitet wurde. Als dann kamen die Vietnamesen mit ihrer von Ritualinstrumenten begleiteten Andacht an die Reihe. Die Klänge der taktschlagenden Holzglocke, vermischt mit den Handglocken, der Trommel und den Gebeten erfüllte die Gebetshalle. Den Zeremonieteil beendeten Nonnen der tibetischen Traditionen, geleitet von Jampa Tsedroen aus dem Tibetischen Zentrum Hamburg.

Nach der Zeremonie folgte eine Vorstellungsrunde, bei der die Ordinierten über sich, ihre Tradition und ihre Aufgabenbereiche berichteten. Anschließend gab es eine kleine Pause, bevor es dann mit der ersten Diskussionssitzung begann. Es gab drei Themenbereiche, die jeweils zwei Stunden dauerten:

  1. Das Leben der Ordinierten in Deutschland;
  2. Die Beziehung zwischen Ordinierten und Laien und
  3. Verschiedene Angelegenheiten der Ordinierten.

Bei den Diskussionssitzungen stellte sich heraus, dass es sehr viele Ansätze und Anregungen gegeben hat. Doch aufgrund der knappen Zeit pro Sitzung (2 Stunden) konnten die Themen entsprechend nur kurz angesprochen werden. Somit wurde der Wunsch nach regelmäßig veranstalteten Sangha-Treffen zum Austausch von Erfahrungen deutlich.

Es wurde in den Sitzungen auch zum Ausdruck gebracht, dass, anders als in den asiatischen Ländern, das Ordiniertenleben in den westlichen Ländern oft schwierig ist, da die Ordinierten allein auf sich gestellt sind und nicht von der Gemeinde unterstützt werden. Aus dieser Notwendigkeit wurden Gedanken ausgetauscht, wie Ordinierte zukünftig enger zusammenarbeiten können, um sich gegenseitig zu unterstützen. Das zweitägige Sangha-Treffen endete mit dem Austausch von Adressen und einem gemeinsamen Mittagessen.

Aufgrund des großen Interesses wurde der Termin für das zweite Sangha-Treffen im nächsten Jahr auch schon festgelegt, welches vom 5. bis 7. April 2005 im Phat Hue Tempel in Frankfurt stattfinden wird.

Aus Rundbrief 3/2004